Magnesium und Krankheiten

Du leidest häufig unter Spannungskopfschmerz? Magnesiummangel könnte der Auslöser sein! Auch andere Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose oder Bluthochdruck stehen in einem engen Zusammenhang mit Magnesium. Magnesiummangel kann die Symptome verstärken, die Gabe von Magnesium kann die Symptome lindern. Hilft die Zufuhr von Magnesium gegen Beschwerden, und kann Magnesiummangel Krankheiten auslösen? Kann Magnesium zu Therapiezwecken eingesetzt werden?

Inhaltsverzeichnis

Magnesiummangel und Krankheiten

Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der dem Körper täglich in ausreichender Menge zugeführt werden muss. Magnesiummangel äußert sich in einer Vielzahl unspezifischer Symptome wie Muskelkrämpfen oder Abgeschlagenheit. Treten häufig mehrere der unspezifischen Symptome auf, kann der behandelnde Arzt anhand einer Blut- oder Urinuntersuchung den Mangel feststellen. In dem Fall sollte schnell eine Behandlung erfolgen, da der Magnesiummangel auch andere wichtige Mineralstoffe aus dem Gleichgewicht bringen kann. Einige Krankheiten treten häufig in Verbindung mit Magnesiummangel auf und können mit einer magnesiumreichen Ernährung oder der Einnahme von Magnesiumpräparaten gemildert werden:

Migräne und Spannungskopfschmerz

In vielen Fällen ist Kopfschmerz an Magnesiummangel gebunden. Magnesiummangel kann eine Übererregbarkeit der Muskel- und Nervenzellen hervorrufen, dadurch kommt es zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, was wiederum Spannungskopfschmerz auslösen kann. Migräneattacken können durch die Gabe von Magnesium in ihrer Häufigkeit, Dauer und Stärke reduziert werden. Zur Vorbeugung von Migräneattacken werden von der Deutschen Migräne Liga e. V. hochdosiertes Magnesium von 600 bis 900 mg täglich empfohlen, die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt 600 mg täglich. [1]

Allergien und Heuschnupfen

Allergien und Heuschnupfen sind eine Reaktion des Körpers auf reizauslösende Stoffe, sogenannte Allergene. Durch diese Reize werden blitzschnell Calciumionen aus ihren Speichern freigesetzt, und diese Ionen lösen in den Mastzellen die Ausschüttung des Hormons Histamin aus, welches allergische Reaktionen auslösen kann. Nur Magnesium kann diesen Vorgang stoppen, indem es die Calciumionen zurück in ihre Speicher transportiert. Wenn du als Allergiker optimal mit Magnesium versorgt bist, leidest du deutlich weniger unter den Symptomen. Häufig kannst du mit einer bewusst magnesiumreichen Ernährung ausreichend Magnesium zu dir nehmen.

Diabetes

Studien haben gezeigt, dass es einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Diabetes gibt. Zum einen erkranken Menschen mit ausreichender Magnesiumversorgung wesentlich seltener an Diabetes, zum anderen weist ein Großteil der Diabetiker, die auf Insulin angewiesen sind, einen Magnesiummangel auf [2], [3].

Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, denn nur bei einem ausreichend hohen Magnesiumspiegel im Blut kann die Bauchspeicheldrüse genügend Insulin ausschütten. Insulin steuert die Glukoseaufnahme aus dem Blut und die Weiterleitung in die Körperzellen. Fehlt Magnesium, wird die Glukose nur noch sehr langsam aus dem Blut aufgenommen und in die Zellen transportiert, eine beginnende Insulinresistenz. Der Blutzuckerspiegel steigt an, da ja mehr Glukose im Blut verbleibt, daraufhin schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus…ein Teufelskreis! Dieser Zustand kann über lange Zeit unbemerkt bestehen, bis die Bauchspeicheldrüse aufgrund der Überbelastung funktionsunfähig wird und gar kein Insulin mehr produziert: die Entstehung von Diabetes.

Wenn du bereits unter Diabetes leidest, ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr und eventuell auftretende Symptome wie Lidzucken oder Wadenkrämpfe zu achten. Denn auch die Magnesiumausscheidung über die Niere ist bei Diabetikern häufig erhöht. Einen Verdacht auf Magnesiummangel solltest du sofort mit deinem Arzt besprechen, um frühzeitig einem Mangel entgegenzuwirken.

Auch das Risiko, an Spätfolgen einer Diabetes Typ 2 - Nierenschäden, Herzinfarkte, Sehstörungen, Nervenschäden - zu erkranken, wird durch eine ausreichende Magnesiumzufuhr minimiert. Eine Studie hat gezeigt, dass Patienten, die an einer Folgeerkrankung leiden, einen signifikant niedrigeren Magnesiumspiegel aufweisen als die Diabetiker ohne Komplikationen [5].

Arteriosklerose

Arteriosklerose ist eine krankhafte Anlagerung von Fett- und Cholesterinablagerungen an der Innenwand der Blutgefäße. Diese sogenannten Plaques verschließen zunehmend die Arterien und können einen Schlaganfall oder Herzinfarkt begünstigen. Forscher fanden in einer groß angelegten Studie heraus, dass die Arterienverkalkung mit Zunahme der täglichen Magnesiumzufuhr sinkt [4]. Magnesium ist nicht nur in der Lage, die Anlagerung arteriosklerotischer Plaques zu verhindern, sondern kann auch bestehende Plaques abbauen. Mit einer magnesiumreichen Ernährung kannst du dein Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken, deutlich mindern.

Bluthochdruck

Bluthochdruck entsteht durch Verengung der Blutgefäße und ist häufig der Vorbote eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls. Magnesium wirkt einer Verengung und Verstopfung der Blutgefäße entgegen, und entspannt die Muskulatur, die die arteriellen Blutgefäße umgibt. Dadurch kann es auf natürliche Weise den Blutdruck senken. Der zweite Wirkmechanismus des Magnesiums ist die Absenkung des Adrenalinspiegels: die Erregung nimmt ab, der Körper beruhigt sich, der Blutdruck normalisiert sich. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium kann den Blutdruck regulieren und nach unten korrigieren.

Fibromyalgie

Das Fibromyalgie-Syndrom umfasst ein breites Krankheitsbild. Es äußert sich in chronisch wechselnden Schmerzen an verschiedenen Körperregionen und zieht häufig unterschiedliche physische und psychische Symptome nach sich. Die Symptome sind vielseitig und ihre Ursache oft nicht eindeutig geklärt. Die Diagnose ist schwierig, da weder Röntgenbilder noch Laborwerte einen eindeutigen Aufschluss geben. Die Diagnosestellung beruht daher auf den Befunden der körperlichen Untersuchung und der Befragung der Patienten. Häufig ähneln die Symptome denen von Magnesiummangel, und tatsächlich liegt auch bei vielen Patienten Magnesiummangel vor. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Magnesiumgabe den schlechten Magnesiumstatus der Patienten ausgleicht und dadurch die Beschwerden lindert. [8]

Herzrhythmusstörungen

Sowohl ein Magnesiummangel als auch ein Kaliummangel können das sogenannte Membranpotenzial von Herzzellen so verändern, dass es zu einer gesteigerten Erregbarkeit der Schrittmacher- und Muskelzellen im Herzen kommt und dadurch vermehrt Herzrhythmusstörungen auftreten [7]. Magnesium wird auch bei Herzoperationen als effektive Maßnahme zur Minderung der Häufigkeit von Vorhofflimmern verabreicht [6].

Magnesium und die Nierenfunktion

Jeden Tag scheidest du ungefähr 100 mg Magnesium mit dem Urin aus. Die Nieren haben die Funktion, den Magnesiumgehalt im Körper im Gleichgewicht zu halten. Wird dem Körper mehr Magnesium zugeführt als er braucht, wird der Überschuss über die Nieren ausgeschieden. Braucht der Körper mehr als ihm zugeführt wird, holt er sich über die Nierenkanälchen die Nährstoffe zurück und die Ausscheidung mit dem Harn wird verringert.

Bei chronischen Nierenkrankheiten ist jedoch Vorsicht geboten: aufgrund einer Nierenfunktionsstörung kann zugeführtes Magnesium eventuell nicht mehr ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden. Der Magnesiumspiegel steigt drastisch an und es steigt die Gefahr einer Hypermagnesiämie (Magnesiumüberschuss), die unbehandelt lebensbedrohlich werden kann. Wenn du unter Nierenschmerzen leidest, solltest du Magnesium nur nach Rücksprache mit deinem Arzt einnehmen.

Fazit

Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, ein Mangel macht sich durch zahlreiche Symptome bemerkbar. Viele Krankheiten stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Magnesiummangel, häufig können die Symptome durch Magnesiumzufuhr gelindert werden. Aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften wird Magnesium auch gezielt zur Therapie eingesetzt.  Vorsicht bei Nierenschmerzen, vor der Einnahme von Magnesium sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.

Quellen

[1] https://www.magnesium-ratgeber.de/anwendungsgebiete/magnesiummangel-kopfschmerzen-migraene/
[2] https://www.magnesium-ratgeber.de/anwendungsgebiete/diabetes-magnesiummangel/
[3] https://www.magnesium-mangel.net/magnesium-und-diabetes.html
[4] https://www.food-monitor.de/2015/04/magnesium-gegen-arterienverkalkung/
[5] https://presse.hermes-arzneimittel.com/pressreleases/studie-magnesium-kann-das-risiko-von-spaetfolgen-bei-diabetes-typ-ii-minimieren-2951968
[6] www.magnesium-ges.de/pdfs/empfehlungen_mg-herzrhythmusstoerungen.pdf
[7] https://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Magnesium+-plus-+Kalium/wirkung-medikament-10.html
[8] https://www.magnesium.de/im-fokus/therapie-der-fibromyalgie-magnesiummangel-beruecksichtigen/
https://www.ugb.de/ernaehrungsplan-praevention/magnesium-stress-erhoeht-bedarf/?magnesium-mineralstoffe
https://www.magnesium-mangel.net
https://www.magnesium-ratgeber.de/anwendungsgebiete/magnesium-fuer-das-herz/
https://www.magnesium24.com/magnesium-wirkung/magnesium-wirkung-nebenwirkungen/#Ohne_Magnesium_laeuft_nichts
https://de.wikipedia.org/wiki/Fibromyalgie

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