Gürtelrose ist mehr als ein Hautausschlag

Expertengremium empfiehlt Impfung für ältere Menschen

(djd). Eine Gürtelrose zeigt sich als bandförmiger, meist auf eine Körperseite beschränkter, bläschenförmiger Ausschlag. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um eine Infektionskrankheit, die schwere und langwierige Beschwerden verursachen kann. Um dies zu vermeiden, kann eine Impfung sinnvoll sein.

Erkrankung kann zu schweren Komplikationen führen

(djd). Verursacht wird die Gürtelrose durch das Varizella-Zoster-Virus, das auch die Windpocken auslöst. Nach deren Ausheilen schlummern die Viren in den Nervenknoten des Wirbelkanals und im Gehirn. Schwächelt das Immunsystem, können sie "erwachen" und über den betroffenen Nerv zur Haut wandern. Neben dem Ausschlag sind dann Abgeschlagenheit, Fieber, Juckreiz, brennende, stechende Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit mögliche Symptome. Oft ist die Krankheit nach zwei bis vier Wochen überstanden. Doch Komplikationen sind häufig - vor allem die bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen auftretende Post-Zoster-Neuralgie, bei der die quälenden Nervenschmerzen monate- oder sogar jahrelang anhalten können. Eine Gürtelrose im Gesicht kann zu schweren Augen- oder Ohrenschäden führen. Bei Verdacht auf Gürtelrose sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden.

Die Behandlung ruht auf drei Säulen: Erstens können antivirale Medikamente die Verbreitung der Viren hemmen. Sie sollten innerhalb von 72 Stunden nach Beginn des Ausschlags eingesetzt werden. Zweitens werden zusätzlich entzündungshemmende und schmerzlindernde Kortison-Präparate gegeben. Die dritte Säule sind Schmerzmittel, nicht selten sogar Opioide. Um eine Gürtelrose mit ihren schweren Beeinträchtigungen von vornherein zu vermeiden, ist für ältere Menschen eine Impfung sinnvoll - mehr dazu unter www.impfen.de. Die Gürtelrose-Impfung wird seit Kurzem vom Expertengremium am Robert Koch-Institut, der Ständigen Impfkommission (STIKO), explizit für alle Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Für Personen mit einer schweren Grundkrankheit oder Immunschwäche gilt die Empfehlung bereits ab 50 Jahren.

Neuer Impfstoff schützt wirksam

(djd). In diesen Altersgruppen tragen etwa 99 Prozent der Menschen das Varizella-Zoster-Virus in sich. Durch das mit den Jahren schwächer werdende Immunsystem steigt die Wahrscheinlichkeit einer Reaktivierung des Virus, dies führt zu einem erneuten Ausbruch - als Gürtelrose. Ein innovativer Impfstoff dagegen wurde nun speziell für ältere Menschen entwickelt. Dieser kann einen wirksamen und lang anhaltenden Schutz vor Gürtelrose sowie deren Komplikationen bieten. Er zeigte in klinischen Studien eine Wirksamkeit von über 90 Prozent und ist grundsätzlich gut verträglich.

Warum Senioren anfälliger für Gürtelrose sind

(djd). Bei fast allen heute Erwachsenen schlummern nach einer Windpocken-Erkrankung in der Kindheit die Varizella-Zoster-Viren unbemerkt im Körper. Normalerweise hält das Immunsystem sie dort gut in Schach. Dabei helfen ihm die sogenannten Gedächtniszellen, die sich an Erreger erinnern, die den Körper schon einmal befallen hatten. Im Alter werden diese Gedächtniszellen jedoch immer weniger, und das gesamte Abwehrsystem schwächelt häufig - vor allem, wenn noch eine chronische Krankheit wie beispielsweise Diabetes hinzukommt. Zwei von drei Gürtelrose-Patienten sind folgerichtig über 50 Jahre alt. Für Senioren ab 60 Jahren wird eine Gürtelrose-Impfung generell empfohlen. Mehr Infos gibt es unter www.impfen.de.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Gürtelrose-Impfung für alle Menschen ab 60 Jahren, bei Grunderkrankungen schon ab 50 Jahren.

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Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind oft die ersten Symptome der Gürtelrose.

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Eine Impfung kann Senioren vor einer Gürtelrose schützen.

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