Hunde, die nicht haaren

Ein Hund ist der Traum vieler Menschen. Doch Hunde verlieren Haare – jeden Tag. Um diese Tatsache in den Griff zu bekommen braucht es je nach Rasse viel Zeit, Aufwand und entsprechendes Equipment. Wenn du keine Lust drauf hast, täglich dein Sofa abzusaugen und den Boden zu kehren, solltest du dich für einen Hund entscheiden, der nicht oder zumindest weniger haart als andere. Erfahre nachfolgend alles über Hunde die nicht haaren.

Inhaltsverzeichnis

Warum haaren manche Hunde weniger als andere?

Einen Hund, der überhaupt keine Haare verliert, gibt es nicht. Einige Hunderassen verlieren das ganze Jahr über Haare, andere hauptsächlich während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst, andere so gut wie gar nicht. Insbesondere Hunde mit Haaren statt Fell und Hunderassen ohne Unterfell haben nur wenig Haarverlust. Beim Fellwechsel fallen über einen Zeitraum von mehreren Wochen abgestorbene Haare aus und machen Platz für neue. Das Winterfell der Hunde hat mehr feine Wollhaare und ein dichteres Unterfell. Somit sind die Hunde besser vor Kälte geschützt.

Doch auch Hunderassen ohne Fellwechsel verlieren Haare. Einige Hunde (zum Beispiel der Pudel) haaren aber trotzdem nicht das ganze Auto oder Sofa voll, weil sich ihre losen Haare im krausen Fell verfangen. Dort bleiben sie, bis sie ausgekämmt, geschnitten oder abgeschoren werden. Ob ein Hund mehr oder weniger haart, hängt auch nicht davon ab, ob es sich um einen kurzhaarigen oder langhaarigen Hund handelt. Einige langhaarige Rassen (etwa der Yorkshire Terrier) haaren sogar weniger als ihre kurzhaarigen Artgenossen. Nachfolgend stellen wir die Hunderassen die nicht haaren vor.

Kleine Hunderassen, die nicht haaren

Bolonka Zwetna: Trotz seines üppigen und lockigen Fells gehört er zu den wenig haarenden Hunderassen. Ein Bolonka Zwetna haart hauptsächlich während des Fellwechsels, wenn seine Unterwolle und das Deckhaar ausfallen. Den Rest des Jahres lässt der Hund kaum Haare fallen.

Malteser: Die Hunde haben lange Haare ohne Unterwolle, daher ist der Haarverlust bei diesen Hunderassen trotz der langen Mähne eher gering. Malteser sind ideale Hunde für Anfänger - aufgrund der Tatsache, dass sie nicht haaren, benötigen sie jedoch eine intensive Fellpflege.

Australian Terrier& Yorkshire Terrier: Diese Terrier-Rassen werden zu den nicht haarenden Hunden gezählt, da sie im Alltag nur wenig Haare verlieren. Ihr Fell muss jedoch regelmäßig gekämmt und getrimmt werden. Beim Trimmen werden reife oder abgestorbene Haare samt Haarwurzel herausgezupft. Beim Scheren (Kürzen) würden diese in der Haut verbleiben und das neue Haar am Nachwachsen gehindert. Juckreiz und Entzündungen könnten die Folge sein.

Havaneser: Der kleine Havaneser haart so gut wie gar nicht. Das bedeutet aber, dass er regelmäßig gekämmt werden muss, damit sein Haarkleid nicht verfilzt und von Parasiten oder Keimen besiedelt wird.

Bichon Frisé: Wegen seiner besonderen Fellstruktur gehört er zu den wenig haarenden Hunden. Die Fellpflege ist jedoch sehr zeitaufwändig. Tägliches Bürsten ist ratsam, damit es nicht zu Hautproblemen kommt. Außerdem muss das Fell regelmäßig geschnitten werden.

Mittelgroße Hunderassen, die nicht haaren

Lagotto Romagnolo: Wegen seiner wolligen Fellstruktur haart er kaum, muss jedoch mindestens einmal pro Woche gut durchgebürstet und etwa dreimal im Jahr zum Scheren gebracht werden.

Bulldogge: Die mittelgroßen, nicht haarenden Hunde mit ihrem kurzen, weichen Fell müssen nur einmal pro Woche gründlich gebürstet werden. Mehr Aufmerksamkeit benötigen die Gesichtsfalten der Bulldogge. Sie werden einmal am Tag mit einem feuchten Lappen gereinigt.

Pudel: Diese quirligen Hunde verlieren kaum Haare, müssen aber regelmäßig zum Hundefrisör. Dort wird ihr lockiges Fell geschnitten oder geschoren. Insbesondere Langhaarpudel sollten mehrmals pro Woche gebürstet werden, um ein Verfilzen der Haare zu vermeiden.

Große Hunderassen, die nicht haaren

Airedale Terrier: Auch dieser große, muskulöse Hund zählt zu den Hunderassen, die nicht haaren.Sein dichtes, drahtiges Haar muss jedoch regelmäßig getrimmt und mehrmals pro Woche gründlich durchgebürstet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es struppig wirdund es zu Hautreizungen kommt.

Labradoodle & Goldendoodle: Doodles gibt es mit verschiedenen Felltypen. Gerade die Tiere mit lockigem, krausem Haar verlieren nur wenig Haare. Dafür sollten sie umso häufiger gekämmt und regelmäßig geschoren werden.

Tipp

Das Trimmen des Fells kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Da kann ein Hund schon mal ungeduldig werden. Anstatt dreimal im Jahr das gesamte Fell auf einmal zu trimmen, ist es daher ratsam, alle paar Wochen nur einen Teilbereich mit dem Trimmmesser zu bearbeiten.

Große Hunderassen, die nicht haaren

Riesenschnauzer: Der temperamentvolle Schnauzer ist ein toller Begleiter für erfahrene Hundehalter und haart bei korrekter Fellpflege kaum. Wichtig ist jedoch möglichst tägliches Kämmen (insbesondere Bart und Beine) und etwa dreimal pro Jahr das Trimmen. Teilweise ist es auch notwendig, bestimmte Regionen abzuscheren.

Warum haarende Hunde manchmal die bessere Wahl sind

Manche Menschen entscheiden sich freiwillig für einen haarenden Hund. Warum? Jede Hunderasse bringt ihre typischen Charaktereigenschaften mit sich. Es kann also durchaus sein, dass ein haarender Hund von seiner Persönlichkeit her einfach besser zum Herrchen oder Frauchen passt! Einige Menschen wünschen sich zum Beispiel einen Hund mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt oder einen sanften Vierbeiner mit Bedürfnis nach Nähe. Der eine bevorzugt eine aktive Rasse, der nach Kunststücken hechelt, der andere braucht einen gutmütigen, leicht erziehbaren Weggefährten. Auch die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten oder Hundeleiden variiert von Hund zu Hund. Wer die Wahl ausschließlich vom Ausmaß der Fellpflege abhängig macht, kann schnell enttäuscht oder mit der Erziehung seines Vierbeiners überfordert sein.

So sieht die optimale Fellpflege aus

Grundsätzlich ist es so: Je weniger Haare dein vierbeiniger Freund verliert, desto mehr Pflege braucht sein Fell. Nicht haarende Hunderassen sind keineswegs pflegeleichter als haarende Artgenossen. Sowohl langes, seidiges Hundehaar als auch gelocktes Fell sollten mehrmals pro Woche, nach Möglichkeit sogar täglich durchgebürstet werden. Insbesondere den Achseln und den Schenkelinnenseiten muss besondere Beachtung geschenkt werden, da dort das Fell aneinander reibt. Wer die Fellpflege vernachlässigt, hat schnell mit Verfilzungen und ungepflegtem Aussehen zu kämpfen. Am besten wird dieses Ritual immer am selben Platz durchgeführt, damit der Hund sich auf das tägliche Prozedere einstellen kann.

Sind Nackthunde eine Lösung?

Nackthunde haben kein oder kaum Fell. Einige Arten, wie etwa der Chinesische Schopfhund, haben nur am Kopf, an den Beinen und an der Rute eine Behaarung und sind ansonsten „nackt“. Der American Hairless Terrier dagegen wird mit einer Behaarung geboren, welche er im Laufe der ersten acht Wochen wieder verliert und dann haarlos bleibt. Auch der Peruanische und der Afrikanische Nackthund haben kein Fell. Dadurch haaren die Hunderassen nicht, stinken weniger und es kann sich auch kein Ungeziefer im Fell tummeln.

Im Gegensatz zu den Hunderassen mit Haaren haben Nackthunde jedoch den Nachteil, dass sie bei kälteren Temperaturen schnell frieren. Auch Regen und Wind sind sie schutzlos ausgeliefert. Daher sollten sie zum Spazierengehen spezielle Hundekleidung tragen. Im Sommer besteht Sonnenbrandgefahr, dass bedeutet, ihre Haut braucht einen speziellen Sonnenschutz. Leider besteht bei Nackthunden auch ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Zudem besitzen viele von ihnen ein unvollständiges Gebiss oder sie haben gar keine Zähne. Grund ist das Gen, das auch für die Haarlosigkeit verantwortlich ist. Das kann zu Zahnproblemen bei diesen Rassen führen.

Sind nicht haarende Hunde für Allergiker geeignet?

Einige Hunderassen werden als „allergikergeeignet“ oder „hypoallergen“ angepriesen, weil sie kein Fell oder kaum Haare verlieren und dadurch weniger Allergien auslösen sollen. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach diesen Hunden. Fakt ist jedoch, dass Allergiker nicht auf die Haare selbst, sondern auf die Proteine in Hautschuppen, Urin und Speichel reagieren. Leckt sich der Hund über das Fell, kleben die Allergene dort fest und verteilen sich so in der Wohnung. Es gibt auch Hunderassen, die nur wenig haaren, aber viel sabbern, was für Allergiker ebenfalls ein Problem darstellt. Daher gibt es keine Hunderasse, die ohne Einschränkung für Allergiker geeignet ist. Zumal auch jeder Mensch unterschiedlich auf die Allergene reagiert. Wie ausgeprägt die Symptome sind, kann von Tier zu Tier unterschiedlich sein.

Fazit

Überall Hundehaare! Wer sich eine Fellnase ins Haus holt, wird schnell mit dieser Tatsache konfrontiert. Doch es gibt auch Hunderassen, die wenig haaren. Wenn du darauf Wert legst, informiere dich vor der Anschaffung deines neuen Weggefährten über die verschiedenen Rassen. Beachte jedoch, dass nicht haarende Hunde zur konsequenten Fellpflege verpflichten.

Quellen

Feingemacht: So fühlt sich der Hund wohl in seiner Haut (Franziska Knabenreich-Kratz)
https://www.tierchenwelt.de/haustiere/haustier-hund.html
https://www.netdoktor.de/krankheiten/hundeallergie/

Kommentar von VJ |

Interessant, dass man allergisch reagiert auf die Allergene, also die Proteine, die im Speichel der Hunde, deren Urin und den Hautschuppen allergisch ist oder nicht. Bei uns steht nämlich gerade die schwierige Entscheidung eines Blindenhundes an oder doch lieber Stock und menschliche Hilfe. Gibt es eventuell allergenarme Hunderassen, die sich als Blindenhund eignen würden? Denn meiner Tochter würde, glaube ich, die Gesellschaft eines Hundes gut tun im jetzigen Zustand. Wie finde ich denn raus, ob ein Hund nun Haare oder Fell hat? Also, ich meine, wie oft bei einem Hund ein Fellwechsel stattfindet.

Kommentar von Susanne M. |

Es gibt doch einige Hunderassen, die wenig haaren und sich als Blindenhunde eignen, z. B. den Riesenschnauzer oder den Airedale Terrier. Der Labradoodle, eine Kreuzung aus Labrador und Pudel, wurde sogar eigens zu diesem Zweck gezüchtet.
Grundsätzlich haaren wohl die Hunde ohne bzw. mit wenig Unterwolle nicht so stark.
Die Frage Führhund oder Blindenstock plus Begleitperson finde ich sehr interessant. Mit einem Hund als Begleiter wäre die Tochter auf jeden Fall unabhängiger und selbstständiger, doch vielleicht täte ihr gerade die regelmäßige menschliche Gesellschaft gut.

Bitte addieren Sie 6 und 7.
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